DÄNEMARK: KÜSTENSTADT FAABORG WIRD FÜR DEN KLIMAWANDEL FIT GEMACHT

© Kjellander Sjöberg and GHB Landskabsarkitekter

Die Küstenstadt Faaborg auf der Insel Fünen im Süden Dänemarks steht vor vielen Herausforderungen. Allen voran besteht ein enormes Hochwasserrisiko. Faaborg ist eine der ältesten Handelsstädte an der dänischen Küste. Sie ist, wie etliche andere Küstenstädte auch, aufgrund des Klimawandels einem hohen Risiko von Überschwemmungen ausgesetzt. Nicht nur dieses Problem führt zu einem verstärkten Bevölkerungsrückgang – Faaborg ist sowieso schon mehr oder weniger von der umgebenden Landschaft abgeschnitten, weshalb immer mehr Einwohner die Stadt verlassen. 

© Kjellander Sjöberg and GHB Landskabsarkitekter

Aus diesen Gründen hat die Stadt Faaborg gemeinsam mit Realdania, einem privaten Verein, der Projekte in Architektur und Planung unterstützt, einen Wettbewerb ausgeschrieben, der diese Problematiken in Angriff nehmen soll. Am Ende soll ein attraktives städtisches Umfeld geschaffen und Faaborg selbst als Reiseziel etabliert werden.

Drei Teams wurden im Rahmen des Wettbewerbs eingeladen – Kjellander Sjöberg (KS) ging am Ende als Gewinnerstudio daraus hervor. Als eines der führenden Architekturbüros in Skandinavien, wird es in Zusammenarbeit mit GHB Landskabsarkitekter, Mogens A. Morgen, Realise und Tyréns, einen strategischen Entwicklungsplan für Faaborg entwerfen und umsetzen. Besonders gefallen hatte der Jury an Sjöbergs Vorschlag die Aufwertung des bestehenden Umfelds durch die Stärkung der schon etablierten Verbindungen sowie die Wiederbelebung mehrerer stillgelegter Industriegebiete. Diese werden mit neuen, qualitativ hochwertigen Inhalten gefüllt – sie werden revitalisiert, erweitert und durch neue Funktionen ergänzt. 

KS konzentrierte sich bei den Plänen auf drei Schlüsselbereiche. Allen dreien werden unterschiedliche Spezialisierungen einen einzigartigen Charakter verleihen. Zum einen Slagterigrunden: Das Gebiet mit Jachthafen und Schiffswerften soll künftig einen weitläufigen Veranstaltungsort für Großveranstaltungen beherbergen, einen Treffpunkt der regionalen Esskultur sowie einen öffentlichen Platz, der zu gemeinsamen Zusammenkünften einladen soll. Im ehemaligen Getreidesilo am Kai wird zudem zukünftig ein neues Maritimes Museum entstehen. 

Auf dem Areal Bangården soll sich das neue Wohngebiet mit starker Anbindung an die Altstadt von Faaborg befinden. Attraktiv wird auch der schnelle Zugang zum Meer sein. Für die geplanten Wohnhäuser wird der Bahnhof geschlossen sowie die Postämter verlegt. Auch das ehemalige Polizeigebäude wird umgestaltet: In Zukunft wird es eine Bibliothek beherbergen.

© Kjellander Sjöberg and GHB Landskabsarkitekter

Im Gebiet Kulturområdet schlussendlich wird das bestehende Faaborg-Museum künftig von einem neuen Kulturpark umgeben sein. Außerdem wird das bald stillgelegte Heizkraftwerk dort in einen Ort für Wellness und Entspannung mit dem Namen „Kurkultur Faaborg“ verwandelt.

Faaborg ist komplett dem Meer ausgesetzt. Der Klimawandel führt zu einem stetig steigenden Meeresspiegel sowie starken Regenfällen. Zur Anpassung an diese Gegebenheiten sehen die Pläne die Sicherung des Hafens sowie des mittelalterlichen Stadtzentrums anhand unterschiedlicher innovativer Küstenschutztechniken vor. Der Teil der Stadt, der auf neu erschlossenem Land errichtet wird, bekommt zudem ein sichereres, modifiziertes Fundament. 

Zu guter Letzt wird außerdem der Kanal, der durch die Insel fließt, zu einem offenen Gewässer umgestaltet. Dort kann künftig das Wasser reguliert werden und von neuen Wanderwegen aus der Blick aufs Wasser genossen werden. Gleichzeitig wird der ursprüngliche Charakter der Landschaft wiederhergestellt, der in der Vergangenheit immer mehr verschwand: Eine Halbinsel im südlichen Archipel von Fünen. 

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