
© GG-loop with Hexapixel via v2com
In den letzten Jahrzehnten kamen in der Architektur zahlreiche Strömungen auf, die den Wunsch verfolgten, die Beziehung zwischen Mensch und Natur in der bebauten Umwelt zu stärken. Spätestens mit den wachsenden Auswirkungen des Klimawandels wurde das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Balance zwischen Mensch und Natur geweckt, soll unser Planet in seiner Vielfalt auch noch für nachfolgende Generationen bestehen bleiben. In der Architektur wurde diese Idee v. a. in Form von grünen Systemen wie z. B. begrünten Fassaden, Dächern und Innenhöfe in Baukonzepte integriert. Mit ihrem modularen Bausystem arbeiten das Amsterdamer Architekturbüro GG-loop eine Integration der Natur in die Architektur noch intensiver heraus: Das Bausystem soll sich selbst regenerierende Ökosysteme schaffen, in denen Menschen gemeinsam mit der lokalen Flora und Fauna leben. Mit dieser Vision wollen die Architekten wertvolle Impulse für die nachhaltige Entwicklung geben.

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Biophiles Design
Der Grundgedanke ihres Konzepts basiert auf dem Biophilic Design, die Natur in die bebaute Umgebung zu integrieren und dadurch Mensch und Natur wieder näher zusammenzubringen. Dementsprechend folgt das modulare Bausystem 14 Prinzipien des Biophilic Designs. Gleichzeitig sollen die architektonischen Strukturen soziale Gemeinschaften stärken. Die Vision ist es, Gebäude mit gemeinsam genutzten Grünflächen sowie kleine Wälder und Gärten zu schaffen, die mit der Architektur verflochten sind. Denkbar sind horizontale & vertikale Landwirtschaftsflächen, Gewächshäuser, Wildtierkorridore, Naturerlebnisräume für Outdooraktivitäten und mehr. Die neue Architekturform soll schließlich maßgeblich an der Etablierung nachhaltiger Praktiken mitwirken.

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Grundsätzlich ist das System auf unterschiedliche Maßstäbe anwendbar: vom eher ländlich gelegenen Einfamilienhaus bis hin zur hochverdichteten Stadt. Mitosis profitiert von den Vorteilen einer umweltbewussten Konstruktion und verbindet sie mit einer organischen und gesunden Umwelt, in der die Bewohnerinnen und Bewohner gemeinsam mit Flora und Fauna koexistieren können. Als Baumaterial setzen die Architekten daher auf Holz und andere natürliche Ressourcen, die neben nachhaltigen Gesichtspunkten mit Kosteneffizienz und Flexibilität überzeugen. Dank eines extra entwickelten parametrischen Designtools kann Mitosis optimal an die jeweiligen Eigenschaften des Grundstücks und die Ansprüche und Wünsche der verschiedenen Interessenvertreter angepasst werden.

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Internationale Vorbilder
Mitosis fußt auf verschiedenen Inspirationsquellen: Singapurs Vision „city in the garden“; der süditalienischen Stadt Ostuni, bei der die Wohnhäuser um „claustro“ öffentliche Plätze, die hauptsächlich privat genutzt werden, angeordnet sind, und die als Gärten sowie Begegnungsorte fungieren und das Pilotprojekt „Freebooter“ aus 2019: Wohnungen, die aus vorgefertigten CLT (Cross Laminated Timber) mit Holzfassade in Amsterdam realisiert wurden.
Mit Mitosis wollen GG-loop gesunde Ökosysteme für eine nachhaltige Zukunft ermöglichen, in denen die Menschen und die Natur harmonisch koexistieren können. Dementsprechend soll ihre architektonische Lösung dem Immobilien- und Stadtentwicklungssektor wegweisende Impulse für zukunftsfähiges Bauen geben.
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