VERTIKALER WALD SCHMÜCKT GEBÄUDEKOMPLEX VON STEFANO BOERI ARCHITETTI

Stefano Boeri Architetti hat den ersten vertikalen Wald in China geschaffen. In der zentralchinesischen Provinz Hubei hat das italienische Architekturbüro kürzlich den Huanggang Vertical Forest City Complex fertiggestellt, der aus fünf Türmen besteht. Auf einer Fläche von 4,54 Hektar findet man hier ein Mischnutzungsprogramm aus Wohneinheiten, Hotels und Gewerbeflächen.

© RAW VISION studio

Nicht nur das Innere der Türme zieht neue Bewohner und Besucherinnen an. Insbesondere ihre Eigenschaft als vertikale Wälder macht den Komplex zu einem Wahrzeichen der Stadt Huanggang. Die neue Art des vertikalen Walds unterbricht die Regelmäßigkeit der Gebäudefassaden. Dafür sorgt die Kombination aus offenen und geschlossenen Balkonen, die den Eindruck einer sich ständig wandelnden Bewegung erwecken. Insbesondere die dort wachsenden Bäume und Sträucher tragen zu diesem Eindruck bei. Zahlreiche lokale Pflanzenarten, ausgewählt von der Landschaftsarchitektin und Botanikerin Laura Gatti, verschönern die Fassaden. Insgesamt 404 Bäume, darunter Gingko, Ahorn und Liguster, 4620 Sträucher, unter anderem Hibiskus und Bambus, sowie 2408 m² mehrjährige Gräser, Blumen und Kletterpflanzen finden sich auf den Balkonen wieder. Dank der geschaffenen Struktur können sich die Pflanzen alle frei in die Höhe entwickeln; das Laub der Bäume fügt sich zudem optimal in die Fassadengestaltung ein.

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Xu Yibo, Partner von Stefano Boeri Architetti China, sagt: „Die Fertigstellung des Huanggang Vertical Forest City Complex ist ein großer Schritt bei der Umsetzung des grünen Konzepts von Stefano Boeri in China. Wir hoffen, dass eines Tages jeder die Möglichkeit haben wird, in seinem eigenen privaten Bereich in der Nähe der Natur zu leben und nicht nur in öffentlichen Gebäuden. Das Modell des Vertikalen Waldes in Wohnhäusern wird die Landschaft der zukünftigen Städte grundlegend und die Erwartungen der Menschen an ein ökologisches Leben in der Zukunft verändern.“

Fassadenbegrünung spart 22 Tonnen CO₂ jährlich ein

Die Fassadenbegrünung sieht dabei nicht nur schön aus und gibt dem Gebäudekomplex seinen einzigartigen Charakter. Sie schafft es darüber hinaus, 22 Tonnen CO₂ pro Jahr zu absorbieren sowie 11 Tonnen Sauerstoff jährlich zu produzieren. Zudem eröffnet es den Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit, mitten in der Stadt ein Stück Natur zu erleben. Sie können städtisches Leben genießen, ohne auf eine grüne Umgebung verzichten zu müssen.

„Der erste in China gebaute Vertical Forest hat eine doppelte Bedeutung: für uns eröffnet er eine neue architektonische Typologie, während er für Huanggang einen umfassenden Prozess der Regeneration und Neuentwicklung des städtischen Kontextes auslösen kann.“

– Pietro Chiodi, Projektleiter von Stefano Boeri Architetti China

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