
© Hammerbrooklyn
Wer am Stadtdeich auf den Backsteinen der Veloroute steht, spürt echtes Hamburg Flair. „Fahrrad-Highway“ nennen die Hamburgerinnen und Hamburger die Hochwasserschutzmauer, die sich entlang des imposanten Großmarkts mit seinem markanten Wellendach parallel zur Elbe schlängelt. Es fliegen Möwen, im Minutentakt rollen regionale, Güter- und Fernzüge über die zahlreichen Brücken. Hier steht Hamburg für Infrastruktur, hanseatische Geschäftigkeit und architektonisch großen Maßstab. Mittendrin liegt Hammerbrooklyn zwischen Deichtorhallen und Großmarkt, Fruchthof und Oberhafenquartier. Wie baut man hier einen neuen, lebendigen Ort?
Hammerbrooklyn liegt am Schleusenkanal, wo die Billekanäle in den Oberhafen der Elbe münden. An beiden Gewässern wird Hamburg in den nächsten Jahren weiter wachsen und hat dazu das Konzept Stromaufwärts an Elbe und Bille erarbeitet. Hammerbrooklyn ist darin ein erster, zentraler Baustein, der von Art-Invest Real Estate zusammen mit dem Mit-Initiator Mathias Müller-Using entwickelt wird. In Erbpacht überlässt die Stadt die Grundstücke zur Entwicklung eines zukunftsfähigen Quartiers, das Vorbild sein kann für neue Arbeitswelten im Hamburger Osten.
Der Gründungsimpuls von Hammerbrooklyn ist: Stadt der Zukunft.
Die Grundidee: Hamburg bekommt einen lebendigen Treffpunkt mitten in der Handelsstadt, wo Stadt, Unternehmen, Wissenschaft und Bürger kluge Lösungen für die Transformationen entwickeln, die Hamburg und andere Städte in Zukunft meistern müssen.
Das Ziel: die „Stadt der Zukunft“ mit vielen Partnern aus der Hansestadt gestalten – offen, interdisziplinär und kollaborativ.

© Hammerbrooklyn
Hammerbrooklyn ist dabei der zentrale Ort, wo Wandel sichtbar und Veränderung aktiv und optimistisch gestaltet wird – unter Einbindung von Menschen, die bei der Transformation der Stadt eine wichtige Rolle spielen. So wurde zum Beispiel in Kollaboration mit der Stadt Hamburg das Youth Innovation Center initiiert, das zwischen Jugend und Gesellschaft vermittelt und eine aktive junge Generation in Gestaltungsprozesse involviert.
Mit diesem Ansatz eines flexiblen Entwicklungsrahmens startete Hammerbrooklyn 2019 mit einer Box aus 33 gestapelten grünen Seecontainern und der offenen Frage nach der „Stadt der Zukunft“. Seitdem folgten Hackathons, Symposien, Reallabore und eine Ideenmeisterschaft. Die Box ist wie ein Experiment, denn Hammerbrooklyn verfolgt damit einen erfrischenden neuen Weg in der Projekt- und Stadtentwicklung: organisches Wachstum. Ein Prinzip, das so alt wie zeitlos ist und für wertvolle Orte sorgt, die sich über Zeit natürlich in ihre Umgebung einfügen.
Mit seinen Aufgaben wächst auch der Ort. Nächste Stufe der Entwicklung ist der recycelte amerikanische Pavillon der Expo in Mailand 2015. Der Bau wurde nach der Expo abgebaut und nach Deutschland transportiert. Jetzt ist er reif für Hamburg und wird mit seiner Townhall, Auditorium und Ausstellungs- und Arbeitsräumen wieder aufgebaut. Damit fällt der Startschuss für ein einzigartiges Design- und Nachhaltigkeitskonzept. Es wird nach den zukunftsweisenden Grundsätzen des Urban Minings sowie Re- und Upcyclings umgesetzt – dafür sorgen die für den Innenraum verantwortlichen Hamburger Kollaborationspartner designforhumannature und JES. Beide arbeiten in direkter Nachbarschaft zu Hammerbrooklyn.
Weitere Gebäude werden in den nächsten Jahren folgen: östlich vom Pavillon das Solution Building in Holzhybridbauweise und in Richtung Grossmarkt der Hammerbrooklyn BigMarket. Dessen programmatische Ideen und architektonischen Entwürfen wurden 2020 in einer Ideenmeisterschaft von fünf renommierten Architekturbüros zusammen mit Thought Leadern aus den Bereichen New-Work, Kultur und Mobilität erarbeitet. Ergebnis des kollaborativen Prozesses sind individuelle Bautypologien, nachhaltige Architektur und flexible Nutzungskonzepte.
In den kommenden Jahren entsteht am Stadtdeich eine neue Adresse und städtebauliche Struktur als Leitbild der „Stadt der Zukunft“: Hammerbrooklyn wird ein neues Stück Stadt.
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