
© Populus
Die Pläne für den Veranstaltungsort der Superlative stammen vom Team des Londoner Büros Populous, die sich weltweit mit beeindruckenden Veranstaltungsorten bereits einen Namen gemacht haben. Das äußere Tragwerk, das die Erscheinung des MUCcc prägt, basiert nicht nur auf statischen Berechnungen, sondern will mit seiner Struktur an die Rhomben der Bayerischen Flagge erinnern und dem Bauwerk auf diese Weise direkt Verortung und Zugehörigkeit einschreiben. Eine transparente Hülle ermöglicht bereits von Weitem Einblicke in die Arena und damit einen Vorgeschmack auf die Veranstaltungen im Inneren – die höchstwahrscheinlich zu den beeindruckenden Großveranstaltungen zählen werden: Bis zu 20.000 Menschen finden im MUCcc Platz.
Der Größenordnung entspricht auch die technische Ausrüstung der Halle: Musikerinnen und Künstler, die ein derartig großes Publikum anziehen, erwarten Spitzenleistungen hinsichtlich der Akustik und möglicher Effekte, ihre Fans wiederum emotionale Shows, die in Erinnerung bleiben. Mit neuester Technik und einer mittig angeordneten runden Bühne wird das MUCcc den Anforderungen beider Seiten gerecht.

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Gleichzeitig haben es sich Architekturteam wie Entwickler SWMUNICH Real Estate zum Ziel gesetzt, die erste klimaneutrale Veranstaltungsarena Deutschlands zu realisieren. Um das zu erreichen, wurde der gesamte Lebenszyklus des Komplexes optimiert. Vor allem beim Bau, bei dem der Löwenanteil an Emissionen anfällt, werden Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks ergriffen. Unterstützen kann hier der Standort und dessen Nähe zum namensgebenden Flughafen: Seine Infrastruktur kann z.B. fürs Parken mitgenutzt werden, wodurch 75 % der benötigten Stellplätze als bereits vorhanden verzeichnet werden können. Ein einziges Parkhaus wird nahe der Arena neu errichtet werden müssen, um reibungslose An- und Abfahrtsituationen zu gewährleisten und die Verkehrsströme zu entzerren. Ähnlich steht es um die Energieinfrastruktur. Das bestehende Fernwärme-, Strom- und Wassernetz des Flughafens kann auch an das MUCcc angeschlossen werden. Im Betrieb soll die Arena dann sogar klimapositiv sein. Dafür werden die Dachflächen mit Photovoltaik- und Solaranlagen ausgestattet, die einen Großteil des Energiebedarfs decken. Ob die Zertifizierung nach LEED-, BREEAM- oder DGNB-Standards erfolgt, steht noch nicht fest. Angestrebt werden aber mindestens die Kategorien „Exzellent“, bzw. „Gold“.

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Die Arena selbst wird ebenfalls in Szene gesetzt: Mit einer ansprechenden Landschaftsarchitektur bereitet ihr das Team des Büros Latz + Partner eine grüne Bühne. Die Besucherinnen und Besucher nähern sich der MUCcc-Arena nicht über auf Autos ausgelegte Zuwege, sondern über eine grüne Flaniermeile, die zwischen geschwungenen Wegen Landschaftsinseln und regionale Flora inszeniert. Es ist kein Zufall, dass die Entwürfe an die renaturierten Isarauen Münchens erinnern. Man kann es nicht anders sagen: Im Süden erlebt es sich gut.
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