Die Umfrage beweist vor allem eins: Das Thema Wohnen ist derzeit nicht aus dem politischen Diskurs wegzudenken. Rund 75% der Befragen gaben an, Berichte zum Thema Wohnen wahrgenommen zu haben. Die anscheinend wichtigsten Fragen darunter beziehen sich auf die steigenden Mieten.
Mieterzufriedenheit
Die Zufriedenheit der Mieter und Eigentümer scheint trotz allgemeiner negativer Presse hoch. Rund 32% der Mieter sind sehr zufrieden, 52% zufrieden und 16% weniger bis gar nicht zufrieden. Unter den Eigentümern sind ganze 63% sehr zufrieden, 33% zufrieden und lediglich 4% weniger bis gar nicht zufrieden. Hinsichtlich einzelner Aspekte sind die Mieter vor allem mit ihrer Lage zufrieden, während Belästigung durch Lärm, Dreck oder Abgase unter 26% der Befragten für Unzufriedenheit sorgen.
76% der Mieter sind mit ihrer Miete im Verhältnis zur Wohnungsgröße, zur Lage und zur Wohnqualität zufrieden. Knapp jeder fünfte der Befragten empfindet seine Miete als zu hoch. Beim Großteil der Haushalte, knapp über einem Drittel, liegt der Anteil der Miete am monatlichen Haushaltsnettoeinkommen bei 20-30%. In den vergangenen vier Jahren waren insgesamt 36% der Mieter in ihrem derzeitigen Mietverhältnis von einer Mieterhöhung betroffen. In Metropolen mit mehr als 500.000 Einwohnern waren hingegen 51% betroffen. Bei knapp der Hälfte der Fälle erhöhte sich die Miete um bis zu 50 Cent pro Quadratmeter. In 28% der Fälle zwischen 50 Cent und einem Euro und für 12% über einen Euro. Insgesamt bewertet knapp über die Hälfte der Mieter die Mieterhöhung als angemessen. 42% empfinden sie als eher nicht oder überhaupt nicht angemessen. 86% der Mieter empfinden ihr Verhältnis zum Vermieter als gut, 11% hingegen als schlecht.
Die Zufriedenheit der Befragten mit der Wohnungs- und Städtepolitik fällt gering aus. 82% der Befragten gaben an, wenig oder überhaupt nicht zufrieden zu sein.
Fazit
Aus der Studie geht vor allem hervor, dass die Wohnungspolitik ein so präsentes wie umstrittenes Thema ist. Weder Mieter noch Vermieter sind mit den politischen Maßnahmen zu den zugegebenermaßen facettenreichen Problematiken zufrieden. Fragen der Wohnungspolitik werden, vor allem in Großstädten, den politischen Diskurs der nächsten Jahre dominieren. Umso wichtiger ist es, gesamtgesellschaftliche Lösungen und Kompromisse zu verhandeln. Ideologisch getriebene Argumentationen sind in jeder Hinsicht unproduktiv.
Hier gelangen Sie zur Pressemitteilung des BFW und zur Präsentation der Forsa-Umfrage.
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