HEADQUARTER IN DRACHENHAUT: SWATCH WEIHT NEUEN HAUPTSITZ IN BIEL EIN

2011 bekam der japanische Architekt Shigeru Ban den Zuschlag zur Gestaltung des neuen Swatch-Hauptsitzes in der Schweizer Stadt Biel. Überzeugt hatte der Entwurf, den Ban klarer Assoziation zu einem Drachen sieht, nicht nur durch seine unkonventionelles architektonisches Design. Auch das pragmatische, nachhaltige Konzept sowie der Einbezug der Bestandsimmobilen, dem Omekra-Werk und der Cité du Temps, beide ebenfalls durch Ban entworfen, überzeugten die Bauherren.

Swatch-Hauptzentrale

Mit 240 Metern Länge und 35 Metern Breite schlängelt sich das Gebäude entlang des Flusses Schüss und fügt sich optisch harmonisch in den urbanen Kontext Biels ein. Die sich windende Silhouette lässt Raum für freie Assoziationen des Betrachters und realisiert durch geschwungene Formen, Farben, teilweise Transparenz sowie den ungewöhnlichen Einsatz klassischer Materialien und Bauelemente ganz unterschiedliche Leitmotive der Architektur.

Die Außenfassade

Die Außenfassade überspannt mit einer Fläche von 11.000 Quadratmetern die komplette Bürofläche des Hauptsitzes und fungiert darüber hinaus neben einer gläsernen Brücke im 3. Stock als Verbindung zur Cité du Temps. Das Grundgerüst bildet eine mehrfach gekrümmte Holzkonstruktion und besteht aus 4600 Holzbalken, die mit 2800 opaken, transluzenten und transparenten Waben verbunden sind. Die Gebäudetechnik wurde diskret in die offene Gerüstkonstruktion integriert.

Das Gebäudeinnere

Durch die komplett verglaste 22 Meter hohe Lobby, gelangt man ins Innere des Gebäudes, welches auf fünf Etagen 25.000 Quadratmeter Bürofläche umfasst. Die Grundfläche der Etagen verringert sich nach oben hin schrittweise. Galerien mit gläsernen Brüstungen suggerieren eine optische Verbindung der Etagen. Die Bürolandschaft ist offen gestaltet, wobei die Arkustik durch 124 perforierte Schweizer Holzkreuze optimiert wird. Daneben werden auf allen Etagen Gemeinschaftsflächen geboten, die neben einer Cafeteria im Erdgeschoss auch Meetingflächen und Pausenzonen sowie Reading Stairs für Kreativpausen und Brainstorming-Areas bieten. Alcove Cabins ermöglichen zudem die konzentrierte Einzelarbeit. Für eine besondere Atmosphäre sorgen fünf schwarze Olivenbäume, die sich über mehrere Etagen erstrecken und diese wiederum verbinden.

 

Nachhaltigkeit

Der nachhaltige Bau und Betrieb des Objektes waren schon beim Entwurf des Gebäudes gesetzte Ziele des Architekten und der Bauherren. Das Holzgerüst selbst wurde vornehmlich aus Fichte und zu 100% mit Holz aus Schweizer Wäldern realisiert. Die benötigten 1997 Kubikmeter Holz sollen in nur zwei Stunden in den Wäldern der Schweiz nachgewachsen sein, was dieses Material als Baustoff besonders nachhaltig erscheinen lässt. Zur Beheizung und Kühlung der Gebäude, ist ein ausgeklügeltes System zur Grundwassernutzung implementiert worden. Strom zur Grundbeleuchtung wird über 442 gebogene Solarelemente sowie 1770 Quadratmeter Fotovoltaik in der Außenfassade gewonnen. Allein die Fotovoltaik-Zellen erzeugen jährlich 212,3 MWh Strom.

Des Weiteren wurden intelligente Verdunklungs- und Isoliersysteme, LED Leuchten, hocheffiziente Lüftungssysteme und thermische Bauteilaktivierung installiert. Papierlose Büros und eine Tiefgarage, die neben 170 Auto- auch 182 Fahrradstellplätze und Ladestationen für E-Bikes und Fahrzeuge zur Verfügung stellt, sorgen dafür, dass die Hauptzentrale des Swatch-Unternehmens den modernen Anforderungen nachhaltiger Architektur gerecht wird.

 


© SwatchAG

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