Als moderne Metropole im Südosten Chinas beeindruckt Shenzhen nicht nur als beliebtes Einkaufsparadies, sondern auch durch eine markante Skyline. Das Ping An International Finance Center ist mit seinen knapp 600 m gar das vierthöchste Bauwerk der Welt. Wenn auch – mit 258 m –weitaus weniger hoch, dafür aber umso überzeugender in seiner architektonischen Qualität sowie seinem Mehrwert für das neue städtebauliche Entwicklungsgebiet rund um die Shenzhen North Station, ist der Shenzhen North Station Huide Tower, der im Auftrag der Shenzhen Metro Group Co., Ltd. und der China Railway Group Ltd. nach Plänen des Düsseldorfer Architekturbüros HPP (mit weiteren Standorten in Deutschland, Istanbul und China) entsteht. Auch wenn die Fertigstellung des Areals erst Ende des Jahres erfolgt, so prägt das von HPP entworfene Hochhaus schon jetzt die Skyline des Longhua Districts. Mit der Integration verschiedenster Nutzungen wie Büro und Hotel im Huide Tower sowie Wohnen in einem ergänzenden Apartmentgebäude und einer gemeinsamen Sockelzone für öffentlicher Nutzungen und Gewerbeeinheiten fungiert der Komplex als multifunktional und gemischt genutzter Stadtbaustein in Laufdistanz zu einem der vier wichtigsten ÖNPV Kontenpunkte in Shenzhen.
Transit Oriented Development (TOD) als stadtteilbezogenes Strukturmodell
Die Entwicklung des Areals erfolgt als sogenannte Transit Oriented Development (TOD) – also eine ÖPNV-orientierte Siedlungsentwicklung, die Ende der 1980er Jahre u.a. von Peter Calthorpe entwickelt wurde. Mit dem stadtteilbezogenen Strukturmodell wird in der Planung das Ziel verfolgt mischgenutzte Strukturen zu schaffen, die Menschen dazu ermutigt, in der Nähe eines Zugangs zum ÖPNV zu leben und ihre Abhängigkeit vom Autofahren zu verringern. Shenzhen ist eine der verkehrsreichsten und am schnellsten wachsenden Hafenstädte der Welt. In einer solch dichten Metropole sind Orientierung und Identität von zentraler Bedeutung, weshalb der Huide Tower mit seiner Leuchtturmfunktion als Wahrzeichen und Wegweiser in der dichten, schnell wachsenden Stadt fungiert. Der multifunktionale Komplex mit seinen vielfältigen Nutzungen in Bahnhofsnähe reagiert auf die Herausforderung zur Reduktion des individuellen Verkehrsaufkommens.
Neues Stadttor am ÖPNV Knotenpunkt
Der Huide Tower definiert eine neue Art von Stadttor an einer der vielen neuen Hochgeschwindigkeitsstationen in ehemaligen chinesischen Vororten und wird zu einem Katalysator städtischer Entwicklung. „Der Turm erfüllt nicht nur die Anforderungen der Aufgabenstellung in Bezug auf seinen einzigartigen Wahrzeichencharakter und seine überdurchschnittliche Höhe, sondern dient gleichzeitig als Eingangstor, begrüßt in der Stadt ankommende Fahrgäste, integriert die Servicefunktionen des Bahnhofs direkt in das Stadtnetz und verbindet das Quartier aktiv in Form eines dreidimensionalen Hofsystems. Dadurch werden die für eine natürliche, gesunde Stadtentwicklung notwendigen Synergien initiiert“, erklärt HPP-Partner Jens Kump. Senior Parter Werner Sübai stellt außerdem die kristalline präzise Geometrie und klare vertikale Verjüngung des Huide Towers aus, der „so zu einer weiteren zeichenhaften Landmarke in der aufstrebenden südchinesischen Metropole“ wird.
Bildrechte © HPP International, Fotograf: Zeng Tianpei
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