DAS BREMER BALGEQUARTIER: EIN STÜCK STADTGEDÄCHTNIS

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5 Antworten zu “DAS BREMER BALGEQUARTIER: EIN STÜCK STADTGEDÄCHTNIS”

  1. Axel Spellenberg sagt:

    Der historischen Stadt wird durch die großvolumigen, großteils klotzig erscheinenden Neubauten keinerlei Rechnung getragen. Es geht, wie überall, vorrrangig um Kapitalgewinn, nicht behutsame Erneuerung der kleinteilig strukturierten Altstadt. Von „Haus“ kann mit der Rekonstruktion lediglich der Fassade des Essighauses keine Rede mehr sein, allenfalls von Hoch-Haus, das sich dahinter auftürmt. Rekonstruktionen lediglich von Schaufassaden liefern eine Kulissen-Architektur, wie sie hier besonders prägnant erscheint. Man steht vor einer Renaissancetür und tritt nach dem Öffnen in H&M-Läden oder dergleichen ein – einfach lächerlich. Wie weit ist die MODERNE heruntergekommen, dass sie es nötig hat, sich mit Disneyland-Fassaden zu kaschieren? Beispiele Berliner und Braunschweiger Schloss, die nach aussen hin den Schein des Vergangenen wahren, im Innern die Wahrheit des modernen Zeitgeistes ausdrücken. Auf alle Fälle ist der Ist-Zustand des Balgequartiers als Resultat von einfühlsamer Nachkriegsarchitektur bei weitem vorteilhafter als die modernistische Jacob´sche Balge-Hochburg mit Renaissance-Touch. Nur von der falschen Pracht Verblendete jubeln. Investoren haben heute das Sagen und die Herrschaft über unsere Altstädte, die neuen Großgrundbesitzer des 21. Jahrhunderts. Der Bürger ist nur ein Kapitalfaktor und zahlendes Rädchen für sie.

  2. […] bremischen Bauvorhaben ihre Verbundenheit mit der Hansestadt. Christian Jacobs treibt mit dem „Balge Quartier“ eine Entwicklung von Geschäftshäusern an der Obernstraße über die historische Stadtwaage bis […]

  3. Claus Schroll sagt:

    Wenn ich dieses neue Essighaus sehe, gruselt´s mich nur noch. Es schüttelt mich angesichts dessen, was hinter dieser Fassade entstehen soll. Da sieht man, wie weit die Russen bereits vor mehr als 200 Jahren waren, es entstanden Potemkinsche Dörfer. Nichts anderes ist das hier. Die Fassade und der moderne Bau dahinter haben nichts, wirklich nichts, miteinander zu tun. Diese Fassade ist nichts weiter als ein „Bestechungsgeld“, um so richtig hoch bauen zu können. Der Investor braucht vor allem eins: Fläche, Fläche, Fläche! Seine Architekten haben überhaupt keinen Bezug zur Renaissance, dazu müssten sie sich erst mal damit beschäftigen, insbesondere mit der Weserrenaissance. Das aber kostet Zeit – und damit Geld. Sie kupfern lediglich ein Bild ab, ohne den historischen Hintergrund zu begreifen. Aber warum sollten sie sie sich damit beschäftigen, wenn´s in Bremen auch anspruchslos geht, wenn weder die Politik noch die Bürger Anforderungen stellen?
    Man hätte, bevor Herr Jacobs die Zusage bekommen hatte, eine breite Debatte in der Bürgergesellschaft über das Aussehen der Langenstraße führen müssen, die auch die beiden hinter dem Essighaus Richtung Stadtwaage stehenden Gebäude und deren Fassadengestaltung mit einbezieht. In Dresden, Frankfurt und Potsdam fanden solche Debatten statt, aber in Bremen………………….

  4. Rebe sagt:

    Bremen muss sich langsam mal von seinen Nachkriegsprovisorien verabschieden. Dazu gehört auch halbherzige Erinnerungsarchitektur und Postmodernismen. Ein Gebäude vom Format des Essighauses sollte vollständig rekonstruiert werden. Bremen kann sich das leisten und sollte es tun. Anderswo zeigt man ja auch mit Liebe zum Detail, was möglich ist.

  5. […] Jacobs, einem Spross der weit über Bremen hinaus bekannten Kaffeeröster-Dynastie. Im Zuge eines Entwicklungskonzeptes für das Balgequartier im Herzen der Bremer Altstadt sollte die Fassade des Essighauses als Rekonstruktion rund 80 Jahre […]

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