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In Rotterdam wird das ZoHo-Quartier weiterentwickelt – ein Kreativbezirk, der innovative lokale Unternehmen und Ideen gedeihen lässt, aber auch eine starke, sozial integrative Nachbarschaft schaffen will. In den letzten zehn Jahren ist hier auf einer brachliegenden Fläche eine lebendige Umgebung entstanden, in der es von kreativen Ideen nur so wimmelt. Dieses charakteristische Geschäftsviertel soll nun ein gemischtes Viertel werden, um der dringend notwendigen Verdichtung von Rotterdam gerecht zu werden. Dabei legen sowohl die Initiatoren als auch Architekten Wert darauf, die besondere Identität des Quartiers beizubehalten.
Kreativviertel mit Fokus auf soziale Inklusivität und Klimafreundlichkeit

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Das Viertel soll neue Maßstäbe für urbanes Leben und Arbeiten setzen. Verantwortlich für den Siegerentwurf ist nicht nur ein Architekturbüro, sondern ein Team aus fünf Studios: ECHO urban design, Orange Architects, More Architecture, Studio Nauta und MoederscheimMoonen Architects. Die enge Zusammenarbeit und die unterschiedlichen Kenntnisse sowie Stile dieser Büros führte zu einem überzeugenden Siegerentwurf. Das Ergebnis dieses Zusammenschlusses ist ein integraler Ansatz, der einen deutlichen Fokus auf soziale Inklusivität sowie Klimafreundlichkeit legt.
Insgesamt wird auf dem aufgebaut, was in dem Viertel bereits vorhanden ist – eine starke Gemeinschaft mit kreativen Experten, die in Werkstätten und Studios vor Ort arbeiten. Um die kreative Bevölkerung in dem Quartier zu halten, werden die Angebote ausgeweitet und das Viertel noch vielschichtiger gestaltet. Insbesondere soll dabei Wohnraum für eine diverse Community geschaffen werden, um vor allem auch Bewohner mit geringem und mittlerem Einkommen im Stadtzentrum zu halten.
Zahlreiche Gemeinschaftsflächen für soziales Miteinander

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Dabei sollen in dem Viertel die drei Lebensräume Stadt, Arbeitsplatz und Landschaft integriert werden. Hier sind unterschiedliche Wohnformen möglich. Von Sozial- bis zu Privatwohnungen, von Mikroappartements bis zu ganzen Häusern, in denen die Bewohner Atelier- und Wohnraum kombinieren können. All diese Wohnformen sollen aber nicht vollkommen separat nebeneinander liegen. Durch Verflechtungen derer sollen Gemeinschaftsflächen geschaffen werden, die den sozialen Zusammenhalt der Bewohner stärken. Insbesondere der Rooftop-Park, ebenso wie das urbane „Wohnzimmer“ sowie eine Sportanlage, sollen diesem Zweck dienen. Diese Annehmlichkeiten sind für alle Einwohner zugänglich. Dabei wurden die vorhandenen Grundstücksgrößen beibehalten, wobei die Komponenten auf den Grundstücken nach und nach flexibel verändert werden können. Wichtig ist bei dem Konzept, dass die kreativen Köpfe hier zu erschwinglichen Preisen wohnen und arbeiten können. Darüber hinaus wird dem Viertel auch ein gut angebundener Verkehrsknotenpunkt hinzugefügt.

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Doch nicht nur auf das Wohlbefinden der bestehenden und künftigen Bevölkerung wird Wert gelegt. Auch Umwelt- und Klimaschutz spielen bei dem Konzept eine wichtige Rolle. Viele niederländische Städte haben in den letzten Jahren diesem Thema immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Das Gebiet neigt zu Überschwemmungen – der Moorpark in der Umgebung macht das Konzept klimaadaptiv. Man kann sich das Gebiet als schwammartige Landschaft vorstellen. Unterirdisch befindet sich ein Reservoir und ein Bewässerungssystem für extreme Dürresituationen während des Sommers.

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