MÜNSTER VERWANDELT KASERNEN IN NEUE WOHNQUARTIERE

Auf insgesamt 75 Hektar entstehen an den beiden Standorten in Gievenbeck und Gremmendorf circa 3.000 Wohneinheiten, Kitas und Schulen. Um dem sehr angespannten Wohnungsmarkt vor Ort entgegenzuwirken, hat Münster im Jahr 2018 über einen mehrstufigen städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerb die besten Lösungen für die Konversionen erarbeitet und beide Liegenschaften von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben angekauft. Im Oktober 2018 wurden die Satzungsbeschlüsse für die Bebauungspläne für beide Liegenschaften gefasst, Anfang des Jahres 2019 starteten erste Umsetzungsmaßnahmen.

Auf den Konversionsflächen entwickelt Münster durchmischte Stadtquartiere mit möglichst vielfältigen Nutzungsmischungen in urbaner Dichte. „Das Gesamtbild der Quartiere werden eng vernetzte Grünstrukturen mit Rad- und Fußwegen, offene Übergänge zwischen privaten und öffentlichen Nutzungen sowie hochwertige Freiraum- und Freizeitflächen prägen. Die bauliche Nutzung soll vielfältig sein, Neubau und Bestand mischen und soziale Infrastrukturen integrieren“, beschreibt Martin Altmann, Senior Projektpartner bei Drees & Sommer das Konzept. Auch Stichpunkte wie lokale und nahe Versorgung, ein modernes „Smart-City-Quartier“ mit „urbanem Lebensgefühl“, wenig Autoverkehr, CO2-Neutralität, Mitgestalten sowie die Vernetzung von „Arbeiten mit Entfaltung“ und Wohnen will Münster in die Realität umsetzen.

Auf dem Areal der York-Kaserne in Gremmendorf plant die Stadt 1.800 Wohneinheiten für 6.000 Bewohner. Für das städtebauliche Grundgerüst des 50 Hektar großen Gebiets zeichnet die Arbeitsgemeinschaft um das Büro Lorenzen Mayer Architekten verantwortlich. Nach deren Plänen soll rund um die Unterkunfts- und Verwaltungsgebäude der Kaserne ein neues Zentrum mit Sport-, Freizeit- und Bildungsangeboten entstehen. Mehr- und Einfamilienhäuser bieten bezahlbares Wohnen für alle Zielgruppen. Das Mobilitätskonzept  umfasst Fuß- und Radwege, Carsharing-Stationen und E-Ladestationen. In der 27 Hektar großen Oxford-Kaserne im Stadtteil Gievenbeck planen die Architekten Kéré aus Berlin, die denkmalwerte Bestandsstruktur zu erhalten und 1.200 neue Wohneinheiten zu entwickeln. Neben verdichteten gemischten Bereichen rund um den Oxford-Platz sollen Hofstrukturen zwischen Bestandsgebäuden, Neubauten, Geschosswohnen und Reihenhausstrukturen entwickelt werden. Die Besonderheit des Quartiers ist das nachhaltige Regenwasserbewirtschaftungssystem, das im Rahmen des Förderprogramms „Kommunaler Klimaschutz NRW“ ausgezeichnet wurde.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

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© Kéré-Architekten Schultz-Graneberg bbz

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