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Mit Beginn der Corona-Pandemie erhielten die Innenstädte temporäre Neustrukturierungen wie z. B. aufgemalte Wegemarkierungen auf den Bürgersteigen und Straßen: mehr Platz für die Fußgänger sowie festgelegte Laufrichtungen, um das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten. Breite Straßen und Parkplätze wichen dem nicht motorisierten Nutzungen und ermöglichten den Gastronomen den Sommer über im Außenbereich weiterhin Gäste zu bewirten.

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Wandel der öffentlichen Räume
Diese neuen Proportionen für verkehrsberuhigte Bereiche und motorisierten Verkehr geben Impulse für die Verhältnisse zukünftiger Innenstädte, die über rein optische und v. a. temporäre Maßnahmen hinaus gehen. Um eine dauerhafte Verschiebung der Gewichtung von motorisiertem Verkehr hin zu fußgängerfreundlichen Strukturen zu erwirken, bieten bauliche Veränderungen den nächsten Schritt in diese Richtung. In einer Designstudie entwickelte das Architekturbüro 3deluxe eine Vision für den Times Square als autofreien Stadtraum, in der sie vielfältige Nutzungsmöglichkeiten abbilden. Der Ansatz der Architekten: Bürgersteige und Straßen, wie wir sie kennen, werden aus den zukünftigen Innenstädten verschwinden.

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V-Plaza in Litauen
Einiger ihrer Leitgedanken setzten die Architekten beim V-Plaza in Litauen bereits um. Das Projekt wurde im Frühsommer dieses Jahres inmitten der Corona-Pandemie fertiggestellt und bietet mit seiner offenen Platzgestaltung optimale Aufenthaltsvoraussetzungen. V-Plaza verfügt über miteinander verflochtenen Zonen für verschiedene Nutzungsarten wie sanfte Fortbewegungsmittel z. B. Fahrräder, Skates oder Scooter, Spielflächen und Bereiche zur Entspannung und Kommunikation. Der Platz erhielt eine positive Resonanz der Bevölkerung und wurde zum hoch frequentierten urbanen Raum, zum „öffentlichen Wohnzimmer“. Dadurch erhielt V-Plaza Vorbildcharakter in der Erforschung autofreier Stadträume der Zukunft.

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Straßenraum der Zukunft
Die Architekten erwarten einen grundlegenden Wandel in den Strukturen öffentlicher Stadträume. Dementsprechend konzipieren sie organische, urbane Strukturen, die die derzeitigen linearen Straßenverläufe ersetzen. Durch verflochtene Zonen wie beim V-Plaza verdrängen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten den motorisierten Verkehr. An dessen Stelle sollen schließlich sanfte Fortbewegungsmöglichkeiten wie Fahrräder oder Skates treten. In diesem Sinne konzipieren die Architekten dynamische Fortbewegungszonen sowie urbane Inseln für Fußgängerinnen und Fußgänger mit Sitzmöglichkeiten, Entspannungsbereichen, Spielplätzen, Urban Gardening, Pop-up Bühnen etc. Unterstützt wird das Gestaltungskonzept durch topografische Anpassungen wie Hügel, die als integrierter Skatepark fungieren. Mit ihrer Vision wollen 3deluxe das Potenzial öffentlicher Räume sichtbar machen: von der autogerechten Stadt hin zum attraktiven Aufenthaltsort für Bürgerinnen und Bürger. Ihr Konzept vereint dabei Beschleunigungs-Hubs für sanfte Mobilität mit Entschleunigungsinseln für die Besucherinnen und Besucher.

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[…] von A nach B müssen wie hier. In New York konkretisiert sich die endgültige Ausgetaltung des autofreien Times Square. Brüssel bekommt ganz viel Platz für Europas zweitgrößte Fußgängerzone und hat mit dem Beginn […]
[…] findet ihr außerdem eine autofreie Vision für den Times Square von […]